Sehr geehrte Patientin, durch Ihre Frauenärztin/ Ihren Frauenarzt, möglicherweise auch durch Bekannte oder die Medien sind Sie auf das First-Trimester-Screening (FTS) aufmerksam gemacht worden. Selbstverständlich gehören auch diese Untersuchungen zu unserem Leistungsschwerpunkt.
Bevor Sie sich für oder gegen diese Untersuchungsmethode entscheiden, sollten Sie sich über die diagnostischen Möglichkeiten und Grenzen bewusst sein. Im folgenden möchten wir Ihnen über den Untersuchungszeitraum, die diagnostischen Möglichkeiten sowie die diagnostischen Grenzen einen kurzen Überblick geben. In einem persönlichen Gespräch werden wir Ihnen das Screening gerne genauer erläutern und auf Ihre individuellen Fragen eingehen.
Der Untersuchungszeitraum
Das First-Trimester-Screening kann nur zwischen 11+1 und 13+6 Schwangerschaftswochen durchgeführt werden.
Die diagnostischen Möglichkeiten
1. Früher Organ-Ultraschall
Im Mittelpunkt des FTS steht eine umfassende Ultraschalluntersuchung. Bei guten Bedingungen können wir auf Details der kindlichen Entwicklung und Organe eingehen und bereits zahlreiche organische Fehlbildungen ausschließen. Sie erhalten somit zu einem frühen Schwangerschaftszeitpunkt viele Informationen über die Entwicklung Ihres Kindes.
2. Risikoberechnung für Chromosomenstörungen des Kindes
Es ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit für einige Chromosomenstörungen (z.B. Down-Syndrom) beim Ungeborenen mit dem Alter der Mutter ansteigt. Diese Erkrankungen können aber auch bei Kindern jüngerer Frauen auftreten. Wenn Sie wissen möchten, ob Sie zu den Frauen gehören, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, erfassen wir während der Untersuchung zusätzliche Faktoren. Aus diesen können wir die Wahrscheinlichkeit berechnen, mit der Ihr Kind von einer Chromosomenstörung betroffen ist.
Die diagnostischen Grenzen
- Trotz spezieller, hoch auflösender Ultraschallgeräte können die Untersuchungsmöglichkeiten durch eine starke mütterliche Bauchdecke oder eine ungünstige Lage des Kindes eingeschränkt sein
- Selbst wenn wir mittels US keine Auffälligkeiten feststellen können, ist dies nie eine Garantie für ein gesundes Kind
- Das Ergebnis der Risikoanalyse gibt Ihnen keine Gewissheit darüber, ob Ihr Kind eine Chromosomenstörung hat oder nicht
- Das Ergebnis der Risikoanalyse hängt zudem stark von der Erfahrung des Untersuchers und der Qualität des Ultraschallgeräts ab
Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich zuvor bewusst machen, in wie weit Ihnen eine reine Wahrscheinlichkeitsaussage hilfreich ist und welche Konsequenzen Sie aus einem hohen oder niedrigen Risikowert ziehen würden.
Wenn Sie die häufigsten Chromosomenstörungen sicher ausschließen möchten, empfehlen wir Ihnen, eine Chromosomenanalyse der kindlichen Zellen durchführen zu lassen. Hierzu ist entweder eine Chorionzottenbiopsie (11 - 13 SSW) oder eine Fruchtwasserpunktion (14 - 18 SSW) erforderlich.
Gerne stehen wir Ihnen zu einem Beratungsgespräch in unserer Praxis zur Verfügung.
|